Donnerstag, 5. Juni 2014

Der Anfang



Der Anfang

Moin Moin und Willkommen zu unserem Holzvergaser/Istanbul Blog.

Mittlerweile nimmt unser Projekt richtig Form an und es ist eigentlich schon ein bisschen spät für einen Blog. Dennoch möchten wir den Prozess festhalten. 

Um also einen Überblick zu verschaffen beginnen wir am Anfang:
Vor ungefähr einem Jahr kamen Flo und Daniel auf die Idee, nach dem ABI eine Fahrradtour nach Istanbul zu machen. Als ich davon hörte, war ich sofort begeistert trotz meiner anfänglichen Skepsis. Zu diesem Zeitpunkt war ich zwar fit, aber was das Fahrrad betrifft gänzlich untrainiert. 3000 Km sind für einen blutigen Anfänger schon eine Hausnummer.
Daniel versicherte mir allerdings, dass eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 22kmh machbar sei, was sich auch beim anfänglichen Training bestätigte.

Dann allerdings kam alles anders. Flo brach sich im Winter beim snowboarden die Schulter, eine Tour mit dem Rad war jetzt undenkbar. Nach dem Abitur einfach nichts zu unternehmen war für uns aber auch keine Lösung. Es entstanden die wildesten Diskussionen, wie man die Strecke bewältigen könnte. Sogar der Wasserweg per Boot wurde in Betracht gezogen. Irgendwann stand dann die Idee des Holzvergasers im Raum. Daniel, der sowieso Diesel im Blut hat und sich mit Autos auskennt, kam auf diese Idee. Ich, und ich glaube auch Flo hatten bis dahin noch nicht einmal von solchen Apparaturen gewusst.

Aus der ersten Idee wurde dann in mehreren großen Pausen bald ein Plan und die ersten Probleme tauchten auf: Wie zur Hölle erklärt man einen rauchenden, stinkenden Kessel am Heck eines Fahrzeugs den Behörden? Es würde schwierig werden, so eine Konstruktion überhaupt anzumelden.
Ein Besuch beim TÜV brachte uns voran. Mit etwas Nachdruck bekamen wir nach einiger Zeit die richtige Person ans Telefon, die uns sogleich darüber belehrte, dass es in Deutschland eine Abgasnorm gäbe. Holz ist nach dieser Norm, die übrigens 1969 eingeführt wurde, kein zugelassener Kraftstoff. 

Es gab zwei Lösungen für das Problem. Erstens: man versucht Holz als Kraftstoff in die Norm auf nehmen zu lassen. Durchaus möglich, es müssen aber allgemeingültige Schadstoffdaten erbracht werden. Mit anderen Worten; diese Variante würde schon teuer werden, bevor wir überhaupt mit dem Bau beginnen, zumal nicht garantiert ist, dass Holz tatsächlich zugelassen wird.
Die zweite Möglichkeit gefiel uns allen besser und ersparte uns lästige Behördengänge. Anstatt sich nach der Norm zu richten, könnte man einfach ein Auto kaufen, das von der Norm befreit war. Es musste also ein Wagen sein, der vor 1969 gebaut wurde und obendrein in unser beschränktes Budget passte.

Wir schritten zur Tat und durchforsteten Onlineportale und Foren, sahen uns Autos in der Umgebung an. Schließlich kauften wir, einen alten Skoda auf Ebay. Um genau zu sein einen Skoda 440 von 1952 für 700euro ein super preis, wenn er anspringen würde.
Naiv fragten wir, ob man mit dem Skoda von Hannover nach Hamburg fahren könne oder ob wir wirklich mit Hänger kommen müssten. Wir entschieden uns dann allerdings doch für den Hänger, was wie sich herausstellen würde, eine weise Entscheidung war.

Nun hatten wir also ein Auto und schon auf dem McDonalds Parkplatz merkten wir, wie cool der Wagen war. Obwohl er waghalsig verschnürt auf dem Hänger stand und noch nicht einmal fuhr, interessierte man sich für ihn. Vergnügt beobachteten wir die Leute vom Fenster aus, wie sie nacheinander den Wagen unter die Lupe nahmen.

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