Der Anfang
Mittlerweile nimmt unser Projekt richtig Form an und es ist
eigentlich schon ein bisschen spät für einen Blog. Dennoch möchten wir den
Prozess festhalten.
Um also einen Überblick zu verschaffen beginnen wir am
Anfang:
Vor ungefähr einem Jahr kamen Flo und Daniel auf die Idee,
nach dem ABI eine Fahrradtour nach Istanbul zu machen. Als ich davon hörte, war
ich sofort begeistert trotz meiner anfänglichen Skepsis. Zu diesem Zeitpunkt
war ich zwar fit, aber was das Fahrrad betrifft gänzlich untrainiert. 3000 Km sind
für einen blutigen Anfänger schon eine Hausnummer.
Daniel versicherte mir allerdings, dass eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von 22kmh machbar sei, was sich auch beim
anfänglichen Training bestätigte.
Dann allerdings kam alles anders. Flo brach sich im Winter
beim snowboarden die Schulter, eine Tour mit dem Rad war jetzt undenkbar. Nach
dem Abitur einfach nichts zu unternehmen war für uns aber auch keine Lösung. Es
entstanden die wildesten Diskussionen, wie man die Strecke bewältigen könnte.
Sogar der Wasserweg per Boot wurde in Betracht gezogen. Irgendwann stand dann
die Idee des Holzvergasers im Raum. Daniel, der sowieso Diesel im Blut hat und
sich mit Autos auskennt, kam auf diese Idee. Ich, und ich glaube auch Flo
hatten bis dahin noch nicht einmal von solchen Apparaturen gewusst.
Aus der ersten Idee wurde dann in mehreren großen Pausen
bald ein Plan und die ersten Probleme tauchten auf: Wie zur Hölle erklärt man einen
rauchenden, stinkenden Kessel am Heck eines Fahrzeugs den Behörden? Es würde
schwierig werden, so eine Konstruktion überhaupt anzumelden.
Ein Besuch beim TÜV brachte uns voran. Mit etwas Nachdruck
bekamen wir nach einiger Zeit die richtige Person ans Telefon, die uns sogleich
darüber belehrte, dass es in Deutschland eine Abgasnorm gäbe. Holz ist nach
dieser Norm, die übrigens 1969 eingeführt wurde, kein zugelassener Kraftstoff.
Es gab zwei Lösungen für das Problem. Erstens: man versucht
Holz als Kraftstoff in die Norm auf nehmen zu lassen. Durchaus möglich, es
müssen aber allgemeingültige Schadstoffdaten erbracht werden. Mit anderen
Worten; diese Variante würde schon teuer werden, bevor wir überhaupt mit dem
Bau beginnen, zumal nicht garantiert ist, dass Holz tatsächlich zugelassen
wird.
Die zweite Möglichkeit gefiel uns allen besser
und ersparte uns lästige Behördengänge. Anstatt sich nach der Norm zu richten,
könnte man einfach ein Auto kaufen, das von der Norm befreit war. Es musste
also ein Wagen sein, der vor 1969 gebaut wurde und obendrein in unser beschränktes
Budget passte.
Wir schritten zur Tat und durchforsteten
Onlineportale und Foren, sahen uns Autos in der Umgebung an. Schließlich
kauften wir,
einen alten Skoda auf Ebay. Um genau zu sein einen Skoda 440 von 1952 für 700euro ein super
preis, wenn er anspringen würde.
Naiv fragten wir, ob man mit dem Skoda von Hannover nach
Hamburg fahren könne oder ob wir wirklich mit Hänger kommen müssten. Wir
entschieden uns dann allerdings doch für den Hänger, was wie sich herausstellen
würde, eine weise Entscheidung war.
Nun hatten wir also ein Auto und schon auf dem McDonalds Parkplatz merkten wir, wie cool der Wagen war. Obwohl er waghalsig verschnürt auf dem Hänger stand und noch nicht einmal fuhr, interessierte man sich für ihn. Vergnügt beobachteten wir die Leute vom Fenster aus, wie sie nacheinander den Wagen unter die Lupe nahmen.
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